Ausgangslage MINT-Fächer

Die Sicherung der wirtschaftlichen Zukunft in der Schweiz wie auch in anderen Ländern hängt stark von den Fachkräften – d. h. gut ausgebildeten Personen – in den MINT-Berufen ab. Unter MINT versteht man dabei die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Leider interessieren sich nicht genug Jugendliche (und insbesondere zu wenig Mädchen) für diese Fächer. Um das Interesse zu steigern, kann bereits im Kindergarten und auf der Primarstufe mit der MINT-Förderung begonnen werden, so wie es auch eine vom Staatssekretariat für Bildung und Forschung bereits 2010 veröffentlichte Analyse vorschlägt. Die Lernforschung zeigt nämlich, dass Kinder in diesem Alter ein natürliches Interesse für technische und naturwissenschaftliche Phänomene zeigen. Das gilt für Mädchen ebenso wie für Knaben. Es ist daher wichtig, eine fördernde Entwicklungsumgebung für frühkindliches MINT-Lernen zu schaffen und die kindliche Neugier zu unterstützen und zu fördern, um technische Zusammenhänge und Phänomene begreifbar zu machen.

Wie verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, kann sich MINT-Förderung auch positiv auf andere Bereiche, wie beispielsweise die Sprachkompetenzen der Kinder, auswirken. Indem das Kind den Fragen „wieso?“, „weshalb?“, „warum?“ nachgeht, übt es sich auch im sprachlichen Ausdruck: Es erzählt, fragt, beschreibt und begründet. Darum wurden für dieses didaktische Bilderbuch neben technischen Arbeitsmaterialien auch Übungen entwickelt, die sprachlich-logische Inhalte betonen. So fühlen sich auch Lehrpersonen angesprochen, die eher den Sprachen zugewandt sind als den MINT-Fächern.

Die Informatik entwickelt sich aktuell besonders schnell, ist aber angesichts ihrer gesellschaftlichen Bedeutung sowohl im schulischen als auch im ausserschulischen Angebot stark untervertreten. Der Lehrplan 21 enthält zwar das Modul Medien und Informatik, gerade im Zyklus 1 wird der Schwerpunkt aber meist auf den Bereich Medien gelegt. Unter dem Stichwort «Digitalisierung» wird die Aussstattung von Schulen mit Computern gefördert, und die Kinder werden im Umgang mit Anwenderprogrammen und digitalen Medien unterrichtet. Informatik ist jedoch eine Wissenschaft, deren Grundlagen mathematischer Natur sind und ohne Computer gelehrt werden können.

Im gesamten MINT-Bereich existieren laut eines Berichts der Akademien der Wissenschaften Schweiz inzwischen viele Angebote, von denen Schulen und Lehrpersonen Gebrauch machen können – die meisten im Bereich Naturwissenschaften. In Informatik und Technik gibt es aber weiterhin einen Mangel an geeigneten Angeboten und Lehrmitteln im Zyklus 1. „Schau genau – schau, wie schlau!» schliesst hier eine Lücke.

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